Am 21. März 2024 fuhren alle 9. Klassen nach Mainz, um den rheinland-pfälzischen Landtag zu besuchen. Das Parlament residiert seit der umfassenden Renovierung wieder im Deutschhaus, einem historisch bedeutsamen Ort, wurde doch hier 1793 die erste demokratische Republik in Deutschland ausgerufen.
Die 101 Sitze im Plenum waren für einen Tag von unseren Schüler*innen belegt, die zunächst in drei "Fraktionen" eingeteilt wurden. Diese zogen sich nun in Konferenzräume zurück, um sich inhaltlich mit dem Thema "Führerschein ab 16?" auseinanderzusetzen. Die gesammelten Argumente wurden anschließend im Plenum vorgetragen. Nach einer lebhaften Debatte schritten die Nachwuchs-Politiker*innen zur Abstimmung über die Gesetzesvorlage. Ginge es nach unseren Schüler*innen, müssten die Jugendlichen in Rheinland-Pfalz weiterhin bis 17 warten, ehe sie sich hinters Steuer setzen dürften.
Im Anschluss standen in einer Fragerunde vier "echte" Abgeordnete Rede und Antwort zu verschiedenen Themen, die unsere Schüler*innen bewegten.
- Markus Herbold
Am 20. März war der jüdische Deutschrapper Ben Salomo, Youtuber und Gründer der erfolgreichen Veranstaltung „Rap am Mittwoch“, ganztägig am GSG zu Gast. In unserer Aula schilderte er lebendig, unverblümt und auf Augenhöhe aus seiner Biografie, wie er im damaligen West-Berlin in den Hinterhöfen von Schöneberg unter arabischen und türkischen Migranten aufgewachsen ist, und wie er schon sehr früh Ausgrenzungserfahrungen machen musste, diese aber mit Hip-Hop für sich verarbeiten konnte.
Im Mai 2018 gab er das Musikformat, das seine Leidenschaft und sein Lebensunterhalt gewesen ist, wegen der starken antisemitischen Tendenzen in der Deutschrap-Szene auf. In einem großen Bogen, beginnend mit seinem in Israel lebenden Großvater, dem Wehrmachtssoldaten bereits als Kind die Zähne mit dem Gewehrkolben ausgeschlagen hatten, erzählte er von seiner Selbstermächtigung durch den Hiphop, aber vor allem von den faschistoiden Abgründen des sogenannten Gangster-Raps.
Auf diese Weise stärkte er auch die Schüler*innen unseres 10. und 12. Jahrgangs, die „Gerüchte über die Juden“ (Th. W. Adorno) noch besser in den sozialen Netzwerken zu erkennen, die in jedem Zeitalter in einem neuen Gewand daherkommen. Denn der Kampf gegen Antisemitismus ist vor allem ein Kampf um die Demokratie.
Am Ende nahm sich Ben Salomo noch Zeit für persönliche Gespräche mit unseren Schüler*innen – und natürlich auch für das ein oder andere Selfie.
Die Begegnung wurde ermöglicht durch die Friedrich-Naumann-Stiftung für die freiheit.org
- Oliver Rebou
Am 18.03.2024 reiste unsere Schulmannschaft nach Kaiserslautern zum Landesentscheid im Fritz-Walter-Cup (Hallenfußball), für den sich das GSG zum ersten Mal qualifiziert hat. Hierzu setzte man sich in drei vorherigen Turnieren gegen zahlreiche andere Schulen durch.
In Kaiserslautern angekommen wurde die durch das Organisationsteam um Sven Weilemann und Andreas Scherer hervorragend organisierte Veranstaltung feierlich durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Minister Alexander Schweitzer eröffnet.
Danach ging es los und die Reise als klarer Außenseiter sollte seinen Lauf nehmen. In der Vorrunde gewannen die Jungs mit 2:1 gegen das Gymnasium Kirchberg aus dem Hunsrück und mit 2:0 gegen das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium aus Trier und man stand als Gruppensieger im Halbfinale. Im Halbfinale traf man auf die Sporteliteschule IGS Mainz-Bretzenheim, der man im Regionalentscheid klar unterlegen war. Doch diesmal sollte es anders laufen. Nach holprigem Beginn kämpften sich die Jungs immer besser ins Spiel und trotzten dem großen Favoriten ein 0:0 ab. Es ging ins 7m-Schießen, wo unsere Jungs die Nerven behielten und alle Siebenmeter verwandelten. Unser Torhüter Ben parierte umgekehrt einen von Mainz und der Finaleinzug war perfekt.
Im Finale ging es erneut gegen Kirchberg. Die Jungs zeigten ihre beste Turnierleistung und gingen hochverdient mit 1:0 in Führung, die sie jedoch nicht ausbauen konnten und dann in der Folge leider den Ausgleich kassierten. Es ging also erneut ins Elfmeterschießen und wieder hatten wir das bessere Ende für uns. Landessieger und somit beste Mannschaft in Rheinland-Pfalz. Unglaublich. Herzlichen Glückwunsch von der gesamten Schulgemeinschaft zu diesem tollen Erfolg!
Es spielten im Landesfinale: Ben, Umaru, Elti, Marino, David, Luca, Kenan und Mika. Dank gebührt auch allen, die in den vorherigen Runden ihren Teil zu dieser Reise beigetragen haben und leider aufgrund der begrenzten Kaderplätze nicht spielen konnten. Auch sie sind Landessieger: Matheo, Till, Alessandro A., Emir.
Ebenfalls nicht möglich gewesen wäre der Erfolg ohne Unterstützung aus der „zweiten“ Mannschaft (Jonas, Tom, Aaron, Luka L., Paul, Ilyas H., Alessandro S.) und auch nicht ohne die Unterstützung durch den Elternfanclub vor Ort und zu Hause.
- Jens Lackmann und Thomas Gondring
Am 22.02.2024 wurde das GSG als 4. Schule in ganz Rheinland Pfalz mit dem Label „Schule der Vielfalt“ ausgezeichnet.
Diese Auszeichnung würdigt den Einsatz für Sichtbarkeit und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Bildungsbereich, welcher in den letzten Jahren - initiiert durch die LGBTQ+ AG - am Geschwister-Scholl-Gymnasium gezeigt wurde.
Im Rahmen des Gedenktages für Hans und Sophie Scholl fand die Verleihung des Labels in der Aula statt. Hierbei wurde in den Redebeiträgen und Grußworten von Schulleitung, SV und SEB betont, dass das GSG - ganz im Sinne seiner Namensgeber - ein Ort von gemeinsamen Werten ist und dass Freiheit und Gerechtigkeit die Grundlagen unseres demokratischen Miteinanders sind.
Somit wollen wir auch in Zukunft weiter gemeinsam daran arbeiten, dass am Geschwister-Scholl-Gymnasium jeder Schüler und jede Schülerin in ihrer Einzigartigkeit akzeptiert und wertgeschätzt wird.
- Hannah Esswein-Asel
Catcalling (deutsch etwa „Katzen-Rufen“) bezeichnet sexuell anzügliches Rufen, Reden, Pfeifen oder sonstige Laute im öffentlichen Raum, wie das Hinterherrufen sowie Nachpfeifen für gewöhnlich durch Männer gegenüber Frauen. Dies stellt eine Form der verbalen sexuellen Belästigung dar.
Der Begriff stammt aus der englischen Umgangssprache. Catcalling findet auf Straßen, Plätzen, in Einkaufszentren oder öffentlichen Verkehrsmitteln statt. Dabei geht es meist um den Körper der Frau als Ganzes oder um ein bestimmtes Merkmal.
Hierzu führt Samantha Metzger, Verantwortliche für das Projekt #stopcatcalling im Caritas-Zentrum Ludwigshafen, gerade spannende Workshops in allen unseren 9. Klassen durch. Die Workshops sollen die Klassen sensibilisieren und auch Möglichkeiten aufzeigen, sich gegen Catcalling zur Wehr zu setzen.
Wir freuen uns als Schule sehr über Frau Metzgers Engagement und ihre Expertise.
- Oliver Rebou
Am 22. Januar ist deutsch-französischer Tag. Dieser Tag wurde 2003 von Gerhard Schröder und Jacques Chirac initiiert. Anlass war das 40-jährige Jubiläum der Unterzeichnung des Élysées-Vertrags (= Freundschaftsvertrag zwischen Deutschland und Frankreich). Da es an diesem Tag v.a. darum geht, dass Jugendliche etwas über das jeweilige Nachbarland lernen, finden immer verschiedene Projekte und Veranstaltungen statt.
Ein Beispiel dafür ist ein Internet-Teamwettbewerb, der von verschiedenen Institutionen (Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW, Institut français, Cornelsen, Französische Botschaft) organisiert wird. Es mussten Fragen zu den Themen Frankreich, Frankophonie und Europa bearbeitet werden, unter anderem zu den Kategorien "Auf Tuchfühlung mit Stars / À la rencontre de vedettes" oder "Kleine Entdecker / Explorateurs en herbe". Da 2024 ein besonderes Jahr für Frankreich ist – im Sommer finden die Olympischen Spiele in Paris statt – standen deshalb dieses Ereignis im Speziellen und Sport im Allgemeinen im Mittelpunkt des Wettbewerbs.
Deutschlandweit haben sich über 2400 Schulen mit mehr als 40 000 Schüler*innen für den Wettbewerb angemeldet. Am GSG haben acht Klassen/Lerngruppen von Frau Evisen, Frau Franke und Frau Himmighöfer aus den Jahrgangsstufen 5, 6, 7, 8, 9, 11 und 12 teilgenommen.
Herzlichen Glückwunsch et félicitations an alle Teilnehmenden für die vielen erfolgreichen Platzierungen. Insbesondere möchten wir die 5b herausheben, die deutschlandweit in ihrer Kategorie den 1. Platz belegt hat.
- Eva Himmighöfer