Wie bei der Pariser Klimakonferenz, als die Länder versuchten, eine Lösung für das Problem der Erderwärmung zu finden, war das nun unsere Aufgabe. So nahmen wir, die Schüler*innen der 10. Klassen an einer Simulation der Klimakonferenz teil, die ganztägig am 10.04.24 in Kooperation mit "Die Multivision e.V." durchgeführt worden ist.
Zuerst wurden wir mit der aktuellen Klimasituation vertraut gemacht. Unser Ziel sollte es sein in der Simulation, den Temperaturanstieg auf unter 2° C Grad zu begrenzen. Dazu wurden wir in mehrere Länder-bzw. Ländergruppen eingeteilt. In den Gruppen informierten wir uns über die aktuelle Situation und Problematik der uns zugeteilten Länder, z.B. die finanzielle Situation oder die aktuellen klimatischen Bedingungen.
In einer ersten Verhandlungsrunde tauschten wir uns mit den anderen Gruppen aus, führten erste Gespräche über verschiedene Schwerpunkte und schlossen die ersten „Abkommen“. Unsere Vorschläge wurden gesammelt und ausgewertet. Nun stellte sich heraus, in wie weit wir unserem Ziel nähergekommen waren. Zunächst konnten wir nur kleine Fortschritte erzielen. Das sollte sich aber in den nächsten Verhandlungsrunden ändern. Nach einigen weiteren Verhandlungen und vielen Gesprächen mit den „Vertretern der anderen Länder“ konnten wir das ursprüngliche Ziel, die Erderwärmung auf unter 2° C zu begrenzen, nicht ganz erreichen. Dem Ziel kamen wir aber mit 2,1° C sehr nahe.
Wir haben viele interessante Gespräche geführt. Mit den „Ländern“, die die gleichen Interessen hatten, waren die Besprechungen unkompliziert und es kam schnell zu einer Einigung. Weitaus schwieriger waren die Verhandlungen mit „Ländergruppen“, deren Ziele ganz andere als unsere waren. Beispielsweise wollten einige Länder auf Angebote nicht eingehen, da sie fürchteten dadurch Nachteile zu bekommen. Z.B. war dies der Fall, als die Entwicklungsländer ihre Rohstoffe nicht an die USA verkaufen wollten, da das möglicherweise dazu geführt hätte, dass sie selber ihre Ziele nicht mehr so verfolgen könnten wie sie es planten. Deshalb war eine Annährung nur schwer möglich.
Nach der Vorstellung unserer Resultate besprachen wir unsere Eindrücke und Erfahrungen. Insgesamt konnten wir feststellen, dass es sehr schwierig ist, für die sehr verschiedenen Interessen einen Kompromiss oder gar eine Einigung zu finden.
Wir bedanken uns bei der „Sparda Südwest“ und bei der „Multivision“ für die Finanzierung und Durchführung dieser Simulation. Wir haben viele Erfahrungen und neue Erkenntnisse gewonnen.
Auch möchten wir uns ganz herzlich bei der Sparda Südwest Stiftung für die Spende über 1000 Euro für ein ökologisches Projekt an unsere Schule bedanken. Das Geld wird in eine Mittelwandpresse für die Schulimkerei fließen. Hiermit können wir nun aus dem von unseren Bienen produzierten Wachs Mittelwände für ihre Beuten gießen.
- Johanna Krönung
Die Thematik des sogenannten „Nahostkonflikts“ ist sehr aufgeladen, es kommt schnell zur Konfrontation, wirklich fundiertes Wissen hat fast niemand, auch Fachkräfte in Bildungseinrichtungen nicht. In den Familien vieler Jugendlicher herrschen wiederum meist einseitige Bilder vor.
Vor diesem Hintergrund sind wir am GSG sehr froh, dass wir unserer 11 Jahrgangsstufe am 19.04. die Begegnung mit einem ausgewiesenen Experten zum Thema, Tom Khaled Würdemann, ermöglichen konnten. Auch nach der zweistündigen Veranstaltung war das Interesse an einem Austausch mit ihm noch groß, sodass einige Schüler*innen das Gespräch informell weiterführten.
Tom Khaled Würdemann vom Heidelberg Center for Transcultural Studies forscht auf den Gebieten Palästinensische Geschichte, Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts, Geschichte des Antisemitismus und Geschichte des Kolonialismus. Zur Zeit arbeitet er an seiner Promotion zu palästinensischen Israel-Studien am "Institut für Palästina-Studien" in Beirut, Washington und Jerusalem.
- Oliver Rebou
Am 21. März 2024 fuhren alle 9. Klassen nach Mainz, um den rheinland-pfälzischen Landtag zu besuchen. Das Parlament residiert seit der umfassenden Renovierung wieder im Deutschhaus, einem historisch bedeutsamen Ort, wurde doch hier 1793 die erste demokratische Republik in Deutschland ausgerufen.
Die 101 Sitze im Plenum waren für einen Tag von unseren Schüler*innen belegt, die zunächst in drei "Fraktionen" eingeteilt wurden. Diese zogen sich nun in Konferenzräume zurück, um sich inhaltlich mit dem Thema "Führerschein ab 16?" auseinanderzusetzen. Die gesammelten Argumente wurden anschließend im Plenum vorgetragen. Nach einer lebhaften Debatte schritten die Nachwuchs-Politiker*innen zur Abstimmung über die Gesetzesvorlage. Ginge es nach unseren Schüler*innen, müssten die Jugendlichen in Rheinland-Pfalz weiterhin bis 17 warten, ehe sie sich hinters Steuer setzen dürften.
Im Anschluss standen in einer Fragerunde vier "echte" Abgeordnete Rede und Antwort zu verschiedenen Themen, die unsere Schüler*innen bewegten.
- Markus Herbold
Am 20. März war der jüdische Deutschrapper Ben Salomo, Youtuber und Gründer der erfolgreichen Veranstaltung „Rap am Mittwoch“, ganztägig am GSG zu Gast. In unserer Aula schilderte er lebendig, unverblümt und auf Augenhöhe aus seiner Biografie, wie er im damaligen West-Berlin in den Hinterhöfen von Schöneberg unter arabischen und türkischen Migranten aufgewachsen ist, und wie er schon sehr früh Ausgrenzungserfahrungen machen musste, diese aber mit Hip-Hop für sich verarbeiten konnte.
Im Mai 2018 gab er das Musikformat, das seine Leidenschaft und sein Lebensunterhalt gewesen ist, wegen der starken antisemitischen Tendenzen in der Deutschrap-Szene auf. In einem großen Bogen, beginnend mit seinem in Israel lebenden Großvater, dem Wehrmachtssoldaten bereits als Kind die Zähne mit dem Gewehrkolben ausgeschlagen hatten, erzählte er von seiner Selbstermächtigung durch den Hiphop, aber vor allem von den faschistoiden Abgründen des sogenannten Gangster-Raps.
Auf diese Weise stärkte er auch die Schüler*innen unseres 10. und 12. Jahrgangs, die „Gerüchte über die Juden“ (Th. W. Adorno) noch besser in den sozialen Netzwerken zu erkennen, die in jedem Zeitalter in einem neuen Gewand daherkommen. Denn der Kampf gegen Antisemitismus ist vor allem ein Kampf um die Demokratie.
Am Ende nahm sich Ben Salomo noch Zeit für persönliche Gespräche mit unseren Schüler*innen – und natürlich auch für das ein oder andere Selfie.
Die Begegnung wurde ermöglicht durch die Friedrich-Naumann-Stiftung für die freiheit.org
- Oliver Rebou
Am 18.03.2024 reiste unsere Schulmannschaft nach Kaiserslautern zum Landesentscheid im Fritz-Walter-Cup (Hallenfußball), für den sich das GSG zum ersten Mal qualifiziert hat. Hierzu setzte man sich in drei vorherigen Turnieren gegen zahlreiche andere Schulen durch.
In Kaiserslautern angekommen wurde die durch das Organisationsteam um Sven Weilemann und Andreas Scherer hervorragend organisierte Veranstaltung feierlich durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Minister Alexander Schweitzer eröffnet.
Danach ging es los und die Reise als klarer Außenseiter sollte seinen Lauf nehmen. In der Vorrunde gewannen die Jungs mit 2:1 gegen das Gymnasium Kirchberg aus dem Hunsrück und mit 2:0 gegen das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium aus Trier und man stand als Gruppensieger im Halbfinale. Im Halbfinale traf man auf die Sporteliteschule IGS Mainz-Bretzenheim, der man im Regionalentscheid klar unterlegen war. Doch diesmal sollte es anders laufen. Nach holprigem Beginn kämpften sich die Jungs immer besser ins Spiel und trotzten dem großen Favoriten ein 0:0 ab. Es ging ins 7m-Schießen, wo unsere Jungs die Nerven behielten und alle Siebenmeter verwandelten. Unser Torhüter Ben parierte umgekehrt einen von Mainz und der Finaleinzug war perfekt.
Im Finale ging es erneut gegen Kirchberg. Die Jungs zeigten ihre beste Turnierleistung und gingen hochverdient mit 1:0 in Führung, die sie jedoch nicht ausbauen konnten und dann in der Folge leider den Ausgleich kassierten. Es ging also erneut ins Elfmeterschießen und wieder hatten wir das bessere Ende für uns. Landessieger und somit beste Mannschaft in Rheinland-Pfalz. Unglaublich. Herzlichen Glückwunsch von der gesamten Schulgemeinschaft zu diesem tollen Erfolg!
Es spielten im Landesfinale: Ben, Umaru, Elti, Marino, David, Luca, Kenan und Mika. Dank gebührt auch allen, die in den vorherigen Runden ihren Teil zu dieser Reise beigetragen haben und leider aufgrund der begrenzten Kaderplätze nicht spielen konnten. Auch sie sind Landessieger: Matheo, Till, Alessandro A., Emir.
Ebenfalls nicht möglich gewesen wäre der Erfolg ohne Unterstützung aus der „zweiten“ Mannschaft (Jonas, Tom, Aaron, Luka L., Paul, Ilyas H., Alessandro S.) und auch nicht ohne die Unterstützung durch den Elternfanclub vor Ort und zu Hause.
- Jens Lackmann und Thomas Gondring
Am 22.02.2024 wurde das GSG als 4. Schule in ganz Rheinland Pfalz mit dem Label „Schule der Vielfalt“ ausgezeichnet.
Diese Auszeichnung würdigt den Einsatz für Sichtbarkeit und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Bildungsbereich, welcher in den letzten Jahren - initiiert durch die LGBTQ+ AG - am Geschwister-Scholl-Gymnasium gezeigt wurde.
Im Rahmen des Gedenktages für Hans und Sophie Scholl fand die Verleihung des Labels in der Aula statt. Hierbei wurde in den Redebeiträgen und Grußworten von Schulleitung, SV und SEB betont, dass das GSG - ganz im Sinne seiner Namensgeber - ein Ort von gemeinsamen Werten ist und dass Freiheit und Gerechtigkeit die Grundlagen unseres demokratischen Miteinanders sind.
Somit wollen wir auch in Zukunft weiter gemeinsam daran arbeiten, dass am Geschwister-Scholl-Gymnasium jeder Schüler und jede Schülerin in ihrer Einzigartigkeit akzeptiert und wertgeschätzt wird.
- Hannah Esswein-Asel