Sozialpraktikum
Gesellschaften brauchen ein ethisches Bewusstsein, das auf das Gemeinwohl hin orientiert ist, um die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen. Deshalb versteht das GSG soziales Lernen nicht als Bonus, sondern als eine bedeutende Aufgabe von Schule. Wichtige Erfahrungen machen die Schüler*innen im Rahmen des Sozialpraktikums, in direkten Begegnungen und Handlungssituationen vor Ort, indem sie ihre personalen, sozialen und kommunikativen Kompetenzen weiterentwickeln.
Im Einzelnen sollen die Schüler*innen über den Tellerrand ihrer Lebenswelt schauen und "gemiedene" Bereiche der Gesellschaft besuchen sowie soziale Verantwortung in einer vielleicht schwierigen, aber sinnstiftenden Berufsarbeit erfahren. Dadurch erweitern sie ihre Fähigkeiten zur Verantwortungsübernahme, Selbstorganisation und Eigeninitiative. Auch entwickeln sie Empathie mit Schwächeren, bauen Berührungsängste ab, erleben die Relevanz des eigenen Handelns und verstehen die gesellschaftspolitische Bedeutung sozialstaatlicher Einrichtungen.
Das Sozialpraktikum dauert zwei Wochen und findet in Jahrgang 10 statt. Die Schule begleitet die Schüler*innen durch den gesamten Prozess, der mit einer Kick-Off-Veranstaltung in der Aula und mit einem aufwändigen Methodentag bei unserem Kooperationspartner, dem Klinikum Ludwigshafen, beginnt.
Geeignete Einrichtungen sind u.a. Seniorenheime, Krankenhäuser, Einrichtungen der ambulanten Pflege, Werkstätten (auch Wohnheime für geistig und/oder körperlich Benachteiligte), Einrichtungen der Flüchtlingsarbeit, förderpädagogische- oder psychiatrische Einrichtungen, Reha-Einrichtungen, Obdachlosenheime, Wohnsitzlosenhilfe, Tafeln, Einrichtungen der Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten oder die Bahnhofsmission.
Da für "emotionales Lernen" die Reflexion des Erlebten nötig ist, fertigen die Schüler*innen schließlich einen Praktikumsbericht an, der gemeinsam mit der Einschätzung durch die Praktikumsstelle zu einer gestaffelten Bescheinigung führt.
- Oliver Rebou