Auf nach Europa! Das Geschwister-Scholl-Gymnasium wurde als „Erasmus+“-Schule akkreditiert 

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Als Schülerin oder Schüler oder auch als Lehrerin oder Lehrer in ein anderes EU-Land reisen? Sich selbst und die eigene Schule dabei weiterzuentwickeln? Neues kennenzulernen und Vorurteile abzubauen? Europa nicht nur erlernen, sondern auch erleben? All das wird künftig am Geschwister-Scholl-Gymnasium möglich sein.  

Wir haben uns im Herbst 2020 um eine Akkreditierung als „Erasmus+”-Schule beworben und sind nun erfolgreich angenommen worden. Als akkreditierte Schule haben wir für die kommenden 7 Jahre die Möglichkeit, vielfältige Aktivitäten im und mit dem europäischen Ausland durchzuführen, wobei diese von der EU finanziert werden.  

Die Akkreditierung kann man als eine Art Mitgliedschaft bei „Erasmus+” verstehen. Im Vergleich zu früheren „Erasmus+”-Projekten ist die Beantragung von Fördermitteln für Reisen und Aktivitäten im europäischen Ausland für unsere Schule nun deutlich vereinfacht, um internationale Begegnungen und interkulturellen Austausch zu ermöglichen. Konkret bedeutet das, dass neue Aktivitäten durchgeführt und finanziert werden können. Aber auch für bestehende Schulfahrten, welche Begegnungen mit Partnerschulen beinhalten, besteht die Möglichkeit einer Förderung durch „Erasmus+”. 

Ziel ist es, die interkulturellen Kompetenzen der Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrerinnen und Lehrer zu fördern, besonders begabte Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und die Medienkompetenz sowie die digitale Bildung zu fördern. Demokratieförderung und das Handeln im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit sind weitere Schwerpunkte. 

Das französisch-bilinguale Profil des Geschwister-Scholl-Gymnasiums kann zudem im Rahmen von „Erasmus+” weiter ausgebaut werden. Als akkreditierte Schule können insbesondere Gruppenaustausche von Schülerinnen und Schülern, aber auch individuelle Schüleraustausche gefördert werden. Lehrerinnen und Lehrer haben die Möglichkeit, Hospitationen an Partnerschulen und Fortbildungen in einem anderen europäischen Land durchzuführen.  

Durch die umfassenden Fördermöglichkeiten möchte unsere Schule es auch Schülerinnen und Schülern aus Familien mit eher geringen finanziellen Mitteln ermöglichen, an diesen Projekten teilzuhaben, da von nun an die Finanzierung internationaler Aktivitäten über das „Erasmus+”-Programm laufen kann. 

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium hat als akkreditierte „Erasmus+”-Schule die Möglichkeit, bestehende Schwerpunkte und das schuleigene Profil zu stärken und weiterzuentwickeln, um noch europäischer zu werden. Denn nur wer Europa erlebt, kann auch sich selbst als Europäer wahrnehmen. 

Letztlich wollen wir auch dem Max-Planck-Gymnasium in Ludwigshafen zur ebenfalls erfolgreichen Akkreditierung gratulieren. 

   

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Erasmus+ Projekt: European Students Joining Forces on Fairtrade

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium nimmt seit November 2017 an einem 24-monatigen Erasmus+-Plus zum Thema „Fairtrade“ teil. Das EU-finanzierte Projekt wird gemeinsam mit Partnerschulen aus Getxo, Baskenland (Spanien, in der Nähe von Bilbao), Turin (Italien) sowie Sierakowice (Polen) durchgeführt. In diesem Rahmen besuchen sich alle Schulen gegenseitig, wobei die Ergebnisse der Arbeiten in einer gemeinsamen Themenwoche an unserer Schule im Juni 2019 zusammengeführt werden sollen.

Im Zuge der Projektdurchführung strebt das GSG die Zertifizierung als Fairtrade-School an (www.fairtrade-schools.de).

Fortschritte im Projekt sind

Verantwortliche Lehrkräfte: Frau Schoof, Frau Theis, Frau Kraus, Herr Schappert, Herr Dewes

   

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Erasmus Plus-Reise nach Spanien                                                                                                                

„European students joining forces on fairtrade“ –  so heißt das Erasmus Plus-Projekt, das seit Ende letzten Jahres an unserer Schule etabliert ist. Neben dem Geschwister-Scholl-Gymnasium ist eine Schule aus Getxo (Baskenland/Spanien), eine Schule aus Sierakowice (Polen) und eine Schule aus Turin (Italien) dabei. Innerhalb von zwei Jahren findet in jedem Land ein Projekttreffen statt, bei dem sich beteiligte Schüler und Lehrer austauschen, gemeinsam zum Thema fairtrade arbeiten, aber auch die Kultur der jeweiligen Landes kennenlernen. Finanziert werden diese Treffen durch die Europäische Union.

Vom 15. Juni 2018 bis zum 21. Juni 2018 fand das erste Projekttreffen statt, bei dem acht Schülerinnen in Begleitung von Frau Schoof und Frau Himmighöfer nach Getxo (in der Nähe von Bilbao) reisten.

Die Schülerinnen waren in Gastfamilien untergebracht, von denen sie am Freitagnachmittag abgeholt wurden und mit denen sie ihr Wochenende verbrachten.

Am Montag, den 18.06.2018 machten wir unseren ersten Ausflug nach Gernika, wo wir zunächst die ursprüngliche Waffenfabrik „Astra“ besuchten, die seit zwölf Jahren ein Kulturzentrum ist. Hier finden viele kulturelle und soziale Projekte statt, unter anderem gibt es verschiedene Bühnen,  eine Gemeinschaftsküche, eine Werkstatt für Möbel und einen Cafébereich, wobei bei allem auf fairen Handel, Nachhaltigkeit, Recycling und Unterstützung von lokalen Produkten und Firmen geachtet wird. Bei einem anschließenden Besuch auf dem „farmer´s market“ recherchierten die Schüler in gemischten internationalen Gruppen, welche der dort angebotenen Produkte wie und woher bezogen werden.
Anschließend beschäftigten wir uns mit der Geschichte des Baskenlands, indem wir das baskische Parlament besuchten sowie Picassos Gemälde „Guernica“ anschauten, das aufgrund des Bombenangriffs der deutschen Legion „Condor“  1937 während des Spanischen Bürgerkriegs angefertigt wurde. Dass nun 81 Jahre später 39 Schüler aus vier verschiedenen europäischen Ländern zusammen wohnen, Kultur besichtigen und gemeinsam an einem Projekt arbeiten, zeigt, wie sehr der europäische Gedanke zum Frieden beitragen kann.

Am Dienstag, den 19.06.2018 teilten sich die Schüler in zwei Gruppen: Die einen recherchierten in den Läden Getxos, ob und welche fairtrade-Produkte dort angeboten werden, die anderen sammelten Handy und andere elektronische Geräte, damit diese später recycelt werden können.

Danach wurde in einer gemeinsamen Aktivität Mittagsessen zubereitet, das hauptsächlich aus regionalen Produkten bestand. Die einen backten Maisfladen, andere schnitten Gemüse  und brieten es und wieder andere bereiten das Fleisch vor, sodass ein typisches baskisches Essen entstand, das allen gut geschmeckt hat.

Am 20.06.18 fuhren wir morgens mit dem Bus nach Errezil, einer Kleinstadt in den Bergen, die für ihre regionalen Produkte bekannt sind.  Nach einer Einführung über die Stadtgeschichte besuchten wir eine kleine Produktionsstätte, in der Frauen Lebensmittel der Region zu weiteren Produkten (Saft, Marmelade, Süßigkeiten, Käse, Tomatensoße) verarbeiten und in einem Laden verkaufen. Dadurch, dass keine weiteren Zwischenhändler beteiligt sind, bekommen sie ein faires Gehalt für ihre Arbeit und die Umwelt kann durch die „Null-Kilometer-Produkte“ geschont werden.
Anschließend besichtigten wir im gleichen Ort eine Farm, in der Obst und Gemüse für den Ort produziert wird sowie Hühnerfleisch und Brot aus selbst angebautem Getreide.
Zur Mittagszeit waren wir eingeladen, die regionalen Produkte zu verköstigen.
Der nächste Tagesordnungspunkt fand in Azpeitia statt, wo wir die Heizungs- und Pelletsfabrik „Domusa“ besichtigten. Da es sich um eine Kooperative handelt, haben sie gewisse Standards für die Mitarbeiten, die ebenfalls eine Art fairen Handel darstellen. Beispielsweise hat jeder Mitarbeiter bei den wichtigen Firmenentscheidungen eine Stimme, die Profite werden zum einen auch an die Angestellten ausgezahlt und zum anderen werden damit soziale Projekte unterstützt.
Anschließend fuhren wir gemeinsam zum Strand, genossen die warme Sonne und das erfrischende Meer.

Am 21.06.2018 fuhren wir nach Bilbao, wo wir die NGO „Alboa“ besichtigten, die eine Kampagne für das Recyceln von elektronischen Geräten durchführen. Wir überreichten die gesammelten Handys und Laptops und bekamen in einem Vortrag weitere Informationen über die Hintergründe: Während es in unserer Gesellschaft häufig nur darum geht, regelmäßig die neuste und beste Technik zu besitzen, werden die dafür benötigten Materialien (Tantal, Wolfram, Zinn, Gold) von Arbeitern bspw. im Kongo gewonnen, die dabei ausgebeutet werden. Häufig sind unter diesen Arbeitern Kinder, die anstatt in die Schule zu gehen, Geld für ihre Familien verdienen, damit diese überleben kann. In Kriegs- und Krisengebieten sind es oft Warlords, die den Profit bekommen, sodass durch den Kauf der Technik aus diesen Materialien Kriege unterstützt werden.  Daneben werden durch das Herstellen der Metalle aus den Rohmaterialien häufig die Flüsse verunreinigt, was ebenfalls zulasten der armen Menschen in den betroffenen Gebieten ist. Recycelte Handys können diese Ausbeutung der Arbeiter und Verschmutzung der Natur verhindern.  

In den vergangenen sieben Tagen haben die Schülerinnen nicht nur viel über das Thema fairtrade und die Kultur des Baskenlandes gelernt, sondern es entstanden auch Freundschaften,  sodass es vielen sehr schwer fiel, als am Nachmittag Abschied von den Gastfamilien genommen werden musste.

 

Sarah Schoof

   
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